Die neue rote Spitze. Ist spitze!

Wie lange ist die neue Spitze der Linken jetzt im Amt? Gefühlt ungefähr fünf Minuten und schon haben sie unter Beweis gestellt, dass sie dieser Aufgabe nicht mal ansatzweise gewachsen sind.

 

Dass sich die Linke für eine weibliche Doppelspitze mit zwei sehr jungen Kandidatinnen entschieden hat kann man finden wie man will. Aktuell meint sowieso jeder Frauen können alles besser als Männer, nicht weil sie nachweislich kompetenter wären sondern weil es Frauen sind. Dem Zeitgeist geschuldet werden deshalb Stellen aktuell gerne weiblich besetzt, weil man damit unterstreichen möchte, dass man die Zeichen der Zeit verstanden hätte und gendergerecht agiert. Dass dies aber nicht automatisch eine gute Ausgangsbasis für eine vernünftige Entscheidung ist, beweisen Susanne Henning-Wellsow und Janine Wissler. Mir ist schon klar, dass neugewählte Vorsitzende erstmal so richtig Lärm machen müssen um sich im Amt standesgemäß und souverän vorzustellen. Aber alles was ich da sehe sind bunte Seifenblasen.

 

Jetzt ist es ja so, dass die Linke sowieso irgendwie aus der Zeit gefallen ist – ein Schicksal das sie sich mit der Sozialdemokratie zu teilen scheint. Irgendwie schlägt das politische Herz noch für den Sozialismus aber der Verstand sagt einem politsch deutlich, dass man das so keinem mehr verkaufen kann. Also muss man das ganze Geschwurbel irgendwie so verpacken, dass es für die Massen einen sozialen Anstrich bekommt. Da diese Partei offenkundig nichts mit der politischen Mitte zu tun hat, ist klar, dass Forderungen und Äußerungen aus dieser Ecke auch ein gewisses Extrem erfordern um den eigenen Standpunkt klarzumachen, und das politische Profil zu schärfen. Aber was soll da schon Gehaltvolles kommen, wenn man Erstens, die Lebenserfahrung eines Teletubbies hat und Zweitens, vom "Guten Stil" her auf dem Niveau der AFD liegt? Da ist der Ärger quasi vorprogrammiert.

 

Die erste richtige Lachnummer war Janine Wissler mit ihrer Kritik am aktuellen Corona-Management der Regierung. Ihren Statements war weder wertvoller Content zu entnehmen noch eine umsetzbare Lösung. Das war nur extremes Kritik-Gehagel ohne Maß und Bewertung der Situation. Auch wenn diese Statements immer wieder mit "Sozialer Gerechtigkeit" ausgeschmückt werden, war das trotzdem nur sinnfreies Hau-Drauf auf die aktuelle Regierung. Es ist trotzdem nichts Anderes als würde man zu Weihnachten ganz sorgfältig einen Karton in schönes Geschenkpapier und und Schleife einpacken obwohl die Kiste eigentlich leer ist. Aber die angeheftete Grußkarte ist dann mit besten Grüßen von Janine Wissler. Für echte inhaltliche Kritik braucht es aber leider ein Skalpell und keinen Vorschlaghammer. Vielleicht erklärt ihr das ja noch jemand.

 

Die andere Vorsitzende fiel schon bei der Ministerpräsidenten-Wahl in Thüringen 2020 negativ auf als sie Thomas Kemmerich den Strauß Blumen vor die Füße warf. Dass sie mit seinem politischen Vorgehen sich zum Ministerpräsidenten wählen zu lassen nicht einverstanden war, konnte man nachvollziehen, aber es hätte stilvollere Wege gegeben, den eigenen Unmut darüber auszudrücken. Sie hätte bespielsweise einfach darauf verzichten können ihm überhaupt Blumen zu überreichen. Das war ihr aber anscheindend nicht dramatisch genug. Deshalb ist offensichtlich, dass dies nichts mit "Haltung zeigen" zu tun hatte, sondern war eine reine Provokation wie sie normalerweise von einem trotzigen Kind kommt. Was bei einem Kind noch nachvollziehbar erscheint, wirkt bei einer 43-jährigen leider eher lächerlich und unbeholfen. Menschliche Reife - Fehlanzeige! Mir war Henning-Wellsow zu diesem Zeitpunkt, wie vielen, nur als absolute Randfigur bekannt. Vielleicht dachte sie damals, dass sie mit dieser brachialen Nummer endlich politsches Gewicht bekommen würde. Aber die Freude über diesen Stunt dürfte sich jetzt erledigt haben, denn ihre zweite Lachnummer war in der Tat noch weniger zum Lachen. Sie hätte kaum deutlicher unter Beweis stellen können, dass sie nicht nur kein politisches Format hat, sondern auch noch maximal inkompetent ist. Natürlich weis auch ich, dass kein Politiker auf jedem Fachgebiet ein Experte und stets vollumfänglich informiert sein kann. Das gestehe ich auch jedem Politiker zu. Aber, wenn man in einem Interview sich ausdrücklich gegen einen Sachverhalt positioniert, dann sollte man sich wenigstens auf diesem Gebiet auskennen und tagesaktuell informiert sein. Die journalistische Scharfsinnigkeit und Beharrlichkeit des Moderators war nicht mal ansatzweise notwendig um dieses Interview für Henning-Wellsow zu einem peinlichen Fiasko werden zu lassen. Das war feinstes Instant-Karma und kann man zu 100% ihr selbst auf den Deckel schreiben!

 

Die Tatsache, dass sich die Linke bei der Wahl zur Doppelspitze gerade für diese beiden entschieden hat, zeigt wie die Linke tickt und wie sie politisch einzuordnen ist. Wer Vorsitzende ohne Niveau wählt hat selbst keines. Außerdem, nur jemandem dem im Vorfeld klar ist, dass es nicht zur politischen Verantwortung kommen wird, kann den Mund so extrem vollnehmen. Das geht nämlich nur, wenn man weis, dass man im Nachgang den eigenen großspuringen Phrasen keine Taten folgen lassen muss. Aber zu mehr als Stänkern hat es bei der Linkspartei noch nie gereicht. Einen Politker vom Format eines Gregor Gysi oder Oskar Lafontaine sucht man in der Linkspartei aktuell scheinbar vergeblich. Somit ist eine Besetzung des Parteivorsitzes durch diese beiden Damen doch rational erklärbar.

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