Von Strebern, Machern und Verlierern.

Was sind wir Deutschen eigentlich für ignorante Streber? Es gibt doch kaum etwas was wir tun, was wir einfach mal effizient oder quick-and-dirty umsetzen. Wir müssen uns bei Allem immer wie der Primus aufspielen und wollen mit allem was wir tun ein leuchtendes Beispiel sein. Wann erkennen wir denn endlich, dass wir langsam in der Welt dafür bekannt sind, dass wir bei diesen hochgesteckten Zielen immer wieder einen Auerbach aufs Brett machen?

 

Wir sehen, dass andere Nationen eine Maut eingeführt haben und damit das Ausland sehr effektiv zu Kasse bitten. Die Stimmen die dies bei uns dann auch einfordern, die kommen dann aber auf extrem großkotzige Ideen und wollen alles mit extrem teurer Hardware automatisiert und auf High End Niveau umsetzen. Letztendlich lachen sich aber Länder wie Österreich über unsere Dummheit schlapp, denn diese drucken ihre Vignette einfach auf Aufkleberpapier und verkaufen die Dinger an Tankstellen. Die Idee ist in sich so genial einfach, dass sie dabei sogar die Strukturen der Anrainerstaaten nutzen um im eigenen Land Kasse zu machen. Ja, genau, wir dummen Deutschen verkaufen deren Vignetten an unseren Tankstellen an unsere Bürger. Brillant ausgedacht! Diese Lösung hat sich in Österreich bewährt und wäre nach deren Vorbild leicht umzusetzen gewesen. Das war unseren Entscheidern aber nicht prestigeträchtig genug, denn die Loorberen gingen dann an Österreich und nicht an Deutschland. Das darf natürlich nicht sein. Aber mit unserem ach so innovativen Vorgehen haben wir uns leider im Ausland total blamiert, und wir Deutschen zahlen im Ausland trotzdem fröhlich weiter.

 

Ein weiteres Beispiel wäre der BER. Es sollte ein Vorzeigeflughafen werden, für den wir am Ende 14 Jahre Bauzeit und unzählige CEOs in der Betreibergesellschaft gebraucht haben. Das war auch alles andere als unsere Sternstunde, denn er war bei seiner Eröffnung bereits wieder veraltet und auch zu klein. Das einzige was diesen Flughafen vor dem Exodus gerettet hatte war Corona, denn nur durch das durch die Pandemie heruntergefahrene Flugaufkommen ist der Flughafen nun von seiner Kapazität angemessen und nicht überlastet. Im Gegensatz dazu zeigt uns China wie es einen, um ein Vielfaches größeren, Flughafen in einem Jahr plant und baut um uns schmerzlich vor Augen zu führen wie man als Weltmacht Großprojekte umsetzt.

 

Gleiches Gilt auch für unsere Corona-App. Auch hier konnte man einfach nicht pragmatisch denken und wollte es mal wieder jedem einzelnen Stinkstiefel recht machen. Da hat sicher auch mit reingespielt in der EU mal wieder die Führungsposition herauszuarbeiten und dem "Großkotz Deutschland" gerecht zu werden. Somit hat man zu viel Augenmerk auf die Datenschützer gelegt und dabei 20 Millionen Euro für eine App ausgegeben, die auch von den Gesundheitsämtern als unbrauchbar eingestuft wurde. Man erkannte auch hier wieder neidvoll, dass man wiedermal nicht der erste war der diese innovative Idee hatte, aber mit ein paar Modifikationen und zusätzlichen Ideen glaubte Deutschland es natürlich viel besser zu können als alle anderen. Aber auch dieser Rohrkrepierer geht nicht als leuchtendes Beispiel sondern als Hirnfurz 2020 in die Geschichte ein. 

 

Mit dieser Tendenz zur weltweiten Blamage wollen wir uns nun ans Impfen und an den Klimaschutz machen, obwohl jetzt schon deutlich sichtbar ist, dass wir aus den letzten Jahrzehnten und unseren kapitalen Fehlern rein gar nichts gelernt haben. Wir preisen nach wie vor jedes Vorhaben an, in dem wir den Leuten vorgaukeln, dass Deutschland damit zum leuchtenden Beispiel und die ganze Welt unserem Weg folgen würde. Die Geschichte hat aber gezeigt, dass man solche viralen Effekte nur schwer planen oder voraussehen kann. Man kann sich nicht selbst dazu zwingen – oder es planen – eine geniale Idee zu haben. Man hat sie oder man hat sie nicht. Und die Zeiten in denen wir Deutschen genial waren sind offenkundig vorbei. Das liegt daran, dass wir in hohem Maße den Mut und die Zielstrebigkeit verloren haben die bei solchen Vorhaben unverzichtbar sind. Wir kopieren die Ideen anderer und kastrieren sie lieber bis sie jedem nach dem Mund reden und für jedermann gefällig sind. Mit dieser Attitüde konnten Daimler und Benz vermutlich nicht viel anfangen. Die Frage ob man ein Autombil braucht und ob es zu Verwerfungen hätte führen können hatte sich da niemand gestellt. Nur deshalb hatten wir zu der Zeit an der Erfindung des Automobils anteil. Aber um der Erfinder/Innovator in Sachen E-Mobilität zu sein ist der Zug bereits lange abgefahren. Selbst wenn wir jetzt in der Lage sind gute E-Autos zu bauen, ist im Zeitstrahl der Gechichte der Platz des Innovators für Tesla reserviert. Punkt.

 

Wir müssen uns also endlich entscheiden um was es uns geht: um Ruhm und unsere eigene Eitelkeit oder um ein funktionierendes Endergebnis. Aber solange es beim Umweltschutz nur um die Gesichter von Baerbock, Habeck, Thunberg oder Neubauer geht, anstatt um messbare Ergebnisse, solange sind wir auch hier auf dem besten Weg zur Blamage. Und solange wir nicht versuchen die Impfstoffe auf allerschnellstem Wege mit pragmatischen Mitteln in die Arme der Bürger zu bekommen, solange werden die Gesichter von Lauterbach, Drosten und Spahn wichtiger sein als unsere Heerdenimmunität. Dann wird nämlich aus dem Retten der Menscheit doch nur eine ganz persönliche und relativ gewöhnliche Selbstdarstellung. Wobei, ich denke nicht, dass für Lauterbach und Co. ein besonderer Platz in den Geschichtsbüchern abfallen wird.

 

Wie ein kluger Mann einst sagte: es braucht einen klugen Mann um eine komplizierte Sache zu machen. Aber es braucht ein Genie um diese komplizierte Sache einfach zu machen! Also Deutschland, was willst du sein?

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