Was wirklich zählt...

Es geht langsam in die heisse Phase des Wahlkampfs und die Bundestagswahl ist zum Greifen nah. Die Eine schummelt, der Andere leistet sich einen Fauxpas und schon wendet sich ständig das Blatt. Aber irgendwie haben die Bürger noch nicht verstanden, dass das was sie wollen shizophren und nicht machbar ist.

 

Ich erinnere mich an die Trump-Jahre in denen sich jeder ständig darüber echauffiert hat, dass unser lieber Donald ständig ohne Manieren und Empathie rumgepoltert ist. Er sagte was er denkt, er schob andere Staatschefs einfach auf die Seite, er setzt seine persönliche Ideologie durch. Alle waren sich einig, dass es befremdlich ist, dass ein Mann der so extrem auf Show und Entertainment getrimmt ist trotzdem von einem sehr großen Teil seines Volkes gemocht und unterstützt wird. Wir in Deutschland haben uns sogar gefragt wie es sein kann, dass überhaupt irgend jemand dieses Ekel mag. Leider sind wir davon aber nicht so weit weg wie wir das gerne hätten, denn auch wir stellen uns nicht die Frage was uns wichtiger ist: der Mensch oder seine Show.

Eigentlich wollen wir einen Kanzler der nicht einfach nur von oben herunter regiert, der nah am Bürger ist, der unsere Probleme versteht, der empathisch ist, der zuhört, der einem gewissen Gegenwind standhält und unsere Interessen zu jeder Zeit vertritt, egal ob wir gerade verstehen was gut für uns ist oder nicht. Da Politiker über mehr Informationen verfügen als wir und vermutlich in Dinge eingeweiht sind von denen es vielleicht so gar besser ist, dass wir Bürger sie nicht wissen. Irgendwie erinnert mich dieses Politiker(Kanzler)-Bürger-Verhältnis ein bisschen an eine Eltern-Kind-Beziehung. Auch wenn ein Erwachsener das nicht gerne hören mag, dass er als Mündiger jetzt wieder einen Papa über sich gestellt bekommen soll, ist es dennoch so. Aktuell sehen wir doch auch ganz deutlich, dass das Volk in vielerlei Hinsicht gegen die Politik pubertiert. Jeder glaubt aktuell besser zu wissen, was in Sachen Migration, Klima, Genderpolitik und bzgl. Corona zu tun ist. Genau wie unreife rebellierende Teenager können es uns die Politiker nie recht machen. Alle Regeln die aufgestellt werden sind ja nur dazu da um den Bürger zu gängeln und ihm den Spass zu vermiesen. Und exakt wie bei einer Eltern-Kind-Beziehung projeziert der Bürger seinen ganzen Frust und Ärger auf die Regierung und ignoriert dabei völlig, dass vieles davon zu seinem Wohl passiert. Souveräne Eltern lassen sich bei ihren Kindern wenig auf pubertäre Diskussionen ein und verteten stoisch ihre Linie, weil sie sich sicher sind, dass sie Recht haben und ihr Kind das zum aktuellen Zeitpunkt nicht verstehen kann; und auch nicht verstehen will. Andere Eltern sind eher aufgeregter Natur, lassen sich provozieren und müssen bei ihren Kindern den starken Mann heraushängen lassen. Oder sie lassen sich gar dazu hinreissen sich in kindische Diskussion zu verstricken nur um hinterher feststellen zu müssen, dass ihr ursprünglicher Kurs doch richtig ist, und trotz allem Palaver durchgesetzt werden muss. Schauen wir uns unsere "Eltern" doch einmal an:

 

Markus Söder:

Einen echten Erziehungsstil erkenne ich erstmal nicht. Den hat "Mutti" (seine Partei) aber auch nicht, also wurschtelt man im Einklang ohne Plan erstmal vor sich hin und mimt die Eltern. Wofür er steht ist kaum herausgearbeitet und wird von ihm auch wenig bis gar nicht kundgetan. Was man aber sehen kann ist, dass sein Ego unbedingt darauf besteht als Elternteil erkannt und verstanden zu werden. Somit geht es primär erst einmal um eine Abgrenzung zum Schutzpflichtigen. Das ist wenn man keine eigene Linie hat erstmal relativ einfach zu bewerkstelligen: einfach irgendwelche Regeln aufstellen und diese mit lauter Stimme propagieren. Er brüllt seine Anweisungen gerne raus und Gegenargumente der Kinder werden ignoriert oder man lässt sie erst gar nicht aufkommen. Je mehr Getöse man macht, desto mehr zeigt man den Kindern wer das sagen hat. Ob man damit die richtigen Positionen vertritt ist erstmal egal. Wenn man mit viel TamTam dafür gesorgt hat, dass man als Alphatier wahrgenommen wird, hat man das vermeintliche Ziel schon erreicht.

 

Olaf Scholz:

Zwar hat er eine eigene Position, aber es wird deutlich, dass "Mutti" (Esken, Borjans Kühnert) ihm deutlich widerspricht und sie seine Anordnungen gerne vor den Kindern zurücknimmt und relativiert. Sie glaubt vor den unwilligen Kinden den Schein zu wahren, lässt ihn aber doch bei jeder Gelegenheit echt blass und unbeholfen aussehen. Mit immer sanfter Stimme versucht Scholz dann sich in einem Pulk von plärrenden Kindern Gehör zu verschaffen. Der stets gleichbleibende Ton seiner Stimme lässt jegliche Authorität und Gewichtung seiner Linie vermissen. Mit nur einem vorhandenen Gesichtsausdruck, zu egal welchem Thema, ist man auch nicht gerade bestens ausgestattet um wirksam seine eigenen Ziele durchzusetzen. Auch kann ich daran nie ablesen wann er zu welchem Gefühl neigt; nicht mal ob er berührt, empathisch oder wütend ist.

 

Annalena Baerbock:

Wo sind die Eltern? Hier hat sich die Pubertierende selbst ans Kopfende der Tafel gesetzt und gibt ihre Elternparodie zum Besten. Das läuft hier schon so lange, dass das Kind selbst schon glaubt Eltern zu sein. Bei genauerer Betrachtung wird aber klar, dass es nicht ausreicht zu glauben der Erziehungsberechtigte zu sein, denn es braucht auch Lebenserfahrung und Reife um die Rolle eines Elternteils verantwortungsvoll auszufüllen. Alle diese Qualitäten sehe ich bei einem rebellierenden Pubertier nicht. Aber wie man es von Heranwachsenden kennt, gibt es hier ein ausuferndes Selbstbewusstsein gepaart mit Selbstüberschätzung und Halbwissen. Aber schön laut und unterhaltsam ist es in jedem Falle auch.

 

Armin Laschet:

Jetzt wird es relativ unspektakulär. Mit seinem gefälligen Postbeamten-Auftreten ordnet man ihn sicherlich erst mal nicht zu den Heavy-Metal-Stars unter den Eltern ein. Er bekommt vor seinen Kindern keine cholerischen Anfälle, brüllt sie nicht bei jeder Gelegenheit an und verteilt auch nicht wie Markus Söder Hausarrest um sich selbst als "starkes Elternteil" bestätigt zu wissen. Er weiss, dass er Erziehungsberechtigter ist, dass muss er sich nicht beweisen. Er weiss, dass seine Anordnungen und Regeln, bei seinen Kindern nicht uneingeschränkt beliebt sein werden – diese Illusion hat er schon lange aufgegeben. Trotzdem weiss er wie wichtig es ist, den Pubertierenden die richtige Richtung zu weisen und, dass es ihnen erst viel später klar werden wird wie recht er hatte. Auf Diskussionen lässt er sich nur ein, so lange sie sachlich geführt werden und kann auf dieser Ebene seinen Schutzbefohlenen auch mit größter Geduld erklären warum er so streng bei seiner Linie bleibt. Das muss nicht heissen, dass man das einsieht und ihm Recht gibt. Aber es wird kein Weg daran vorbeiführen, dass man sich daran halten muss. Was man auch ausser Acht lässt: jemand der gerade zuhört ist nun mal passiv und nicht aktiv. Und nur wenn er richtig interessiert zuhört wird er mitnehmen was man ihm sagt. Dabei ist es aber so, dass er während dessen selbst nicht aktiv Getöse machen kann. Somit wirkt das im ersten Moment extrem langweilig und passiv ist aber inhaltlich und in der Wirkung dem Menschen gegenüber das Richtige. Auch messe ich ein gutes Elternteil daran wie gut es mit "Mutti" im Team spielt und man einer Meinung ist. Wichtig ist auch wie sehr er bereit ist seine unbequeme Position anzunehmen und trotz allen Gegenwinds bei seiner Linie zu bleiben, weil er der Überzeugung ist, dass es wichtig und richtig ist wofür er kämpft.

 

Verlassen wir nun das Elternhaus.

Ich denke es wird deutlich wenn ich für den geeignetsten Kandidaten der vier Persönlichkleiten halte: Armin Laschet. Auch wenn viele sagen Markus Söder wäre der bessere Kandidat, sage ich das kommt darauf an. Hätte die Union mit Söder aktuell bessere Umfrageergebnisse? Ja, ganz sicher. Macht ihn das zum besseren Kandidaten? Ja. Ist er dann auch gleich der bessere Kanzler? Klares Nein! Das sind nämlich ganz verschiedene Dinge und das ist dem Wähler scheinbar noch nicht bewusst.

 

Durch TV und Kino geprägt stehen wir Bürger nämlich eher auf Getöse. Wir lieben es wenn jemand laut ist, mitreisst, anderen ihre Fehler unter die Nase reibt, davon schwadroniert was man alles ändern müsste und am besten vergreift der jenige sich auch noch leicht im Ton – ganz so wie man es selbst gerne würde wenn man denn dürfte. ABER, am besten immer nur so dezent, dass es nicht total ungebührlich ist, damit man sich nicht dafür schämen muss diesen "Stinker" zu mögen. Das war nämlich das große Problem bei Trump. Irgendwie fanden ihn alle unterhaltsam und es gefiel so ziemlich jedem, dass er in der Politik für Rabatz gesorgt hatte. Nur war seine Art so krass überzogen, dass es dem normalen Bürger kaum möglich war ihn öffentlich zu loben oder zu mögen ohne dabei selbst dazustehen als wäre man ohne jeglichen Anstand. Davon haben bei uns einige gelernt und andere wieder nicht. In der AFD gibt es viele die dieses Verhalten 1:1 kopieren und sich damit quasi vom Start weg selbst disqualifizieren, weil egal was da inhaltlich käme, das Niveau einfach jede Grundlage zur Diskussion vermissen lässt. Andere wiederum haben sich in ihrer Inhaltsleere darauf konzentriert diesen Stil auf das richtige Maß einzujustieren und haben damit sichtbar Erfolg. Nehmen wir mal Markus Söder: Ganz offensichtlich hat er für sich das richtige Maß gefunden, um mit markigen Worten und steten Provokationen das Bild eines starken Bayerischen Ministerpräsidenten in der Öffentlichkeit herauszuarbeiten. Wenn man Leute befragt sagen die einem oft, dass sie ihn für einen starken Kandidaten halten. Wenn man aber dann nach Inhalten fragt, wofür er denn stünde, kommt meistens erstmal langes Schweigen, denn das weiss man bei ihm einfach nicht. Damit will ich sagen, sein Gebahren macht ihn für die Leute interessant und sie halten viel von ihm. Das macht ihn zu einem starken Kandidaten den die Menschen vermutlich wählen würden. Da man aber nach Inhalten vergeblich sucht, wäre er wahrscheinlich kein guter Kanzler. Während der Pandemie hatte er schon sein Fähnchen inhaltlich stets in den Wind gedreht. Man konnte also nie genau sagen was "Team Vorsicht" gerade aktuell bedeutet. Die Inhalte waren immer schön flach und die Rhetorik dafür immer konstant auf Krawall gebürstet. Um die eigene Line nach aussen hin "souverän" zu vertreten hat man schnell mal die Staatsoberhäupter von Österreich und Tschechien verprellt. Das klang für das Volk immer sehr staatstragend weil es kraftvoll war. Aber keiner hat sich gefragt wie katastrophal das Ganze aussenpolitisch war. In der Pandemie stecken wir mit unseren Nachbarn zusammen, nicht gegeneinander. Somit hat er die aussenpolitische Rolle der Bundesregierung für seine Zwecke entweder bereitwillig konterkariert, oder es war ihm nicht bewusst. Beides disqualifiziert ihn für ein Amt ausserhalb Bayerns.

 

Nehmen wir als nächstes mal Seehofer und springen wir genau in die Zeit zurück als wir die Flutkatastrophe in Deggendorf hatten. Eine ganze Region wartete auf die Ankunft des damaligen Ministerpräsidenten und dieser lief dann grinsend durch das Hochwassergebiet in dem zigtausende Menschen alles verloren haben. Danach kamen markige Worte von denen sich kein Bürger ein neues Haus kaufen konnte. Das war nur Show, nur Blah Blah, aber wir Bürger lassen uns von Getöse blenden und jubeln den markigen Worten begeistert zu. Wir reagieren auf das was unsere Sinne bespielt; auf das was bei uns die Knöpfe drückt und wo es dann laut TÜÜÜÜT macht. Dass nach dem TÜÜÜT eventuell gar nichts weiter folgt, blenden wir aus, weil wir immer noch über dieses schöne laute Geräusch sinnieren, während sich die lautstarken Getösemacher wieder unbemerkt zurückziehen können. 

 

Jetzt sehen wir uns die Kandidaten nochmal ohne Metapher an:

 

Annalena Baerbock

Beim Triell war es deutlich zu vernehmen: sie erwähnt in ihren Reden nichts Positives an diesem Land. Deutschland muss von Grund auf erneuert werden. Das würde im Umkehrschluss aber bedeuten, hier ist alles schlecht, nichts läuft richtig. Sie spricht nicht von einem Land das eines der lebenswertesten, schönsten und erfolgreichsten Länder der Welt ist. Sie spricht nicht davon, dass wir ein Land waren das nach dem Zweiten Weltkrieg die krasse Kehrtwende geschafft, und sich vom Vergasen von Juden zur einem empathischen hilfsbereiten Land gewandelt hat, in dem die Menschenrechte eines der wichtigsten Güter sind. Sie spricht nicht davon, dass dieses Land mit Fleiss und Erfindergeist wieder aufgebaut wurde, nachdem uns die Alliierten geteilt und ausgenommen haben. Sie spricht nicht davon, dass wir Sozial- und Gesundheitssysteme haben, welche zu den sichersten in der Welt zählen. Ihre Rhetorik ist darauf ausgelegt den älteren Menschen jenes Land zu entreissen um es bereitwillig den Jungen zu übergeben. Reiche werden zu zwielichten Personen erklärt die ihren Reichtum immer auf unehrliche Weise erlangt haben müssen. Das ist ein zutiefts linkes Konzept. In dem sie Fridays for Future nach dem Mund redet, stellt sie jede Entscheidung die von den Weissen alten Männern bis heute getroffen wurden als falsch hin, und übersieht dabei, dass auch sie selbst davon maßgeblich profitiert hat. Wo innerhalb dieser anbiedernden und pubertierenden Philosophie ein Weg nach vorne oder gar eine Umsetzung der eigenen Ziele enthalten sein soll, ist mir schleierhaft. Ich höre bei ihr viel von Problemen, aber wenig von Lösungen. Die Forderungen von den Grünen lesen sich eher wie der Wunschzettel einer Fünfjährigen an den Weihnachtsmann als ein wissenschaftlicher Plan. Einen Teamplayer sehe ich in ihr auch nicht. Sie kommt nur in der öffentlichen Wahrnehmung Hand in Hand mit Fridays for Future, Extinction Rebellion, Greenpeace oder gar ihrem eigenen Co-Vorsitzenden. In Wahrheit ist die Uneinigkeit in diesem grünen Sumpf kaum zu übersehen.

 

Olaf Scholz:

So sehr ich mir auch vorbete "Wir haben Rot-Grün schon einmal überstanden und wir überstehen das auch noch ein zweites Mal", so sehr erkenne ich aber auch, dass die heutige SPD nicht mehr viel zu tun hat mit der SPD von Schröder und Müntefering. Eine SPD in der Esken und Kühnert maßgeblich die Fäden ziehen hat das Gleichgewicht verloren wie ein Besoffener der kopfüber links in die Hecke kracht. Bei den Ausführungen eines Kevin Kühnert zum Thema "Wohnen" stellt sich mir die Frage wofür es Die Linke überhaupt noch braucht, wenn ich aus der Parteizentrale der SPD schon Sozialismus in Reinkultur haben kann. Mit einem auch stark nach links abgedrifteten Bündnis90 in Koalition mit Die Linke wird das ein sozialistisches Desaster. Da hilft auch ein moderater Olaf Scholz mit seinem Einheitsgesichtausdruck nicht wirklich weiter. Er ist ein Relikt aus der Ära Schröder und passt aktuell in die SPD so gut rein wie Hulk Hogan ins Moskauer Staatsballett. Sollte er zum Kanzler gewählt werden, dann wird er schnell in diesem linken Haifischbecken aufgerieben und wird all das wofür ihn die Menschen gewählt haben, verraten müssen. Im Triell wurde schon deutlich, dass seine Positionen extrem vorsichtig formuliert und vertreten waren, weil er wusste, dass das was man von ihm dort hören wollte, klar der Parteiführung widerspricht. Seine Hände sind jetzt schon gebunden und da wo Scholz draufsteht wird Esken und Kühnert drin sein. Von einem Walter-Borjans, den ich eh nur für einen Alibi-Vorsitzenden halte, kommt hier eh inhaltlich gar kein Akzent. Diese Partei ist völlig inhaltslos und profitiert nur von einem halbwegs beliebten Kanzlerkandidaten den bislang keiner mit dem Hintern angesehen hatte, bis Laschet und Baerbock anfingen aktiv Fehler zu begehen. Aber Scholz ist immer noch der gleiche blasse Kandidat der er vorher schon war und was zum damaligen Zeitpunkt auch genau so formuliert wurde. Das kehren die Medien aktuell fein unter den Tisch.

 

Armin Laschet:

Nein, ein Getöse macht er wahrlich nicht. Er wird auch sicherlich nicht berufen werden um Wetten Dass?? wiederzubeleben. Er ist und bleibt ein Politiker ohne Schnörkel und ohne große Showeinlage. Aber wenn ich zu meiner Eltern-Kinder-Metapher zurückkehre würde ich mich bei ihm noch am wohlsten fühlen. Es geht nicht darum, dass unsere Kinder sich bei uns richtig aufgehoben fühlen weil wir ihnen jeden Wunsch erfüllen, ihnen nach dem Mund reden oder eine große Show für sie abziehen. Sie fühlen sich bei uns geborgen weil wir der Fels in der Brandung sind und sie wissen, dass das was wir heute sagen, morgen auch noch gilt. Weil sie sich sicher sein können, dass wir wissen was wir tun und das nach bestem Wissen und Gewissen durchziehen. Wenn sie uns fragen, dann erklären wir es ihnen gerne, aber ich muss mich mit meinem Kind nicht dauernd streiten wenn ich weiss, dass das was ich tun muss, einfach getan werden muss. Just dieser Tage hatte sich ein Querdenker "pubertierend" versucht an Armin Laschet abzuarbeiten. Laschets Souveränität mit der auf diese Situation reagiert hatte, konnte am Ende nicht mal der Querdenker mehr etwas hinzufügen. Er hat ihn weder von den Sicherheitskräften wegzerren lassen um ihm nicht antworten zu müssen, noch hat er ihn runtergemacht. Er war auch um keine Antwort verlegen. Das macht aber alles leider keine große Show. Und böse Zungen behaupten gerne, er hätte die Situation nicht im Griff gehabt. Aber ich stelle mir gerade vor was wohl bei Söder passiert wäre? Da könnte ich mir schon eher vorstellen, dass die Sicherheitskräfte die Situation für Söder sofort geklärt hätten. Aber ist das die Art von Zeichen die ich sehen möchte? Einen starken Söder der sich nicht mit Menschen auseinandersetzt, die seiner Linie nicht folgen wollen? Wäre dies das Verhalten eines Staatsmannes? Ich denke, Laschet hat in dieser Situation nicht nur gesagt, sondern auch bewiesen, dass er möchte, dass in diesem Land jeder seine Meinung sagen darf. Und er hat auch gezeigt, dass man auch mit denen diskutieren muss (und kann) die in den Medien als verlorene Seelen gehandelt werden.

Themenwechsel. Nun kam er auch mit seinem neuen Kompetenzteam ums Eck. Sicherlich, kam dies um Wochen zu spät, das ist richtig. Aber es wird von den Medien nur zerrissen weil die Gesichter zu unbekannt sind und sie ihnen nichts zutrauen. Aber da frage ich direkt zurück, was wäre die Alternative gewesen? Wollen wir wirklich im seinem Team verbrauchte Gesichter wie Spahn oder AKK sehen? Was wäre für ein Aufschrei durch die Medien gegangen, wenn er genau diese Leute nominiert hätte? Ich habe mir die Live-Sendung zur Nominierung angesehen und ich war von seinem Team positiv überrascht. Die Berufung Peter Neumanns fand ich einen sehr klugen Schachzug. Ein unverbrauchter Experte dessen Fachwissen zum Thema Sicherheit und Terrorismus bereits seit Jahren immer wieder unter Beweis gestellt wurde. Die Kultuschaffenden in die Hände von Joe Chialo zu geben, war sicherlich nicht nur ein Schachzug um dem Team mehr Diversität zu geben. Seine langjährige Erfahrung im Medienbereich bringt viel mehr geballtes Wissen über den Kulturbereich mit ein, als das ein Minister aus dem Kultusministerium je könnte. Chialo kennt die Bedürfnisse der Kulturschaffenden aus der Praxis weil er direkt mit ihnen arbeitet. Wenn ich da zur SPD oder zu den Grünen rübersehe, frage ich mich wer deren Teams sein sollen? Will man uns Esken, Borjans, Kühnert und Scholz allen Ernstes als Team verkaufen? Ich kann mich nicht erinnern, wann ich die zum letzen Mal zusammen irgendwo in Eintracht gesehen hätte. Oder sollen wir immernoch daran glauben, dass Baerbock und Habeck ein Team sind, wenn sie doch getrennt Wahlkampf machen und er sie bei seinen Veranstaltungen kaum mehr erwähnt?

 

In den meisten der Medien die klar links/grün dominiert sind, wird alles so ausgelegt wie es der eigenen Facon am besten entspricht und es die eigene Sache am besten da stehen lässt. Aber wir Bürger müssen uns endlich klarmachen was wir wirklich wollen: wollen wir bodenständige Politik oder wollen wir Entertainment? Bodenständige Politik ist genauso langweilig wie unser Alltag, weil sich bodenständige Politik um nichts anderes dreht als unseren Alltag. Hier ist also keinerlei Entertainmentfaktor versteckt. Darin stecken nur unliebsame Dinge die getan und entschieden werden müssen.

Entertainment hingegen unterhält uns weil es das Gegenteil von unserem Alltag ist. Also müssen wir uns die Frage stellen wieviel das Getöse von Söder, Baerbock und Co tatsächlich mit unser aller Lebensrealität zu tun hat. Nur weil manche Kandidaten die richtigen Themen ansprechen, heisst das nicht, dass sie auch gleichzeitig die Lösung dafür haben.

 

Ich persönlich möchte einen Kanzler der erkennt wie weit dieses Land bereits gekommen ist und dann davon spricht, was wir noch alles erreichen können. Ich will einen Kanzler der nicht aus der Ruhe zu bringen ist. Ich will einen Kanzler der allen zuhört, auch denen, von denen ich selbst glaube, dass sie Unrecht haben. Nur dann kann ich mir sicher sein, dass er auch stets mir zuhören wird. Ich will einen Kanzler, der erkennt, dass wir nicht alleine auf der Welt sind und das unsere Probleme immer auch mit anderen Ländern zu tun haben. Wir werden sie niemals alleine lösen können. Ich will einen Kanzler der nicht der Meinung ist selbst alles besser zu wissen und sich auch auf ein gutes Team verlassen kann. UND ich will einen Kanzler der auch mal emotional werden kann und zugeben kann wenn er einen Fahler gemacht hat. Ich will spüren können, dass es nicht nur ein notwendige Platitüde ist sondern ich will sehen, dass er es wirklich so meint. Ich will einen Kanzler der nicht aufgibt, auch nicht, wenn alle sagen er hätte keine Chance.

 

Darum wähle ich Armin Laschet.

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