Unvernunft der Geimpften. Bitte?!?!

Die aktuelle Debatte um die Impfungen in Deutschland wird zusehends absurder. Die Argumentation der Impfskeptiker, die Pandemie würde so verheerende Ausmaße annehmen, weil sich die Geimpften unvernünftig verhalten würden, ist eine Verzerrung der Tatsachen.

 

Geimpfte verhalten sich, trotz der zunehmenden Corona-Müdigkeit, keineswegs unverantwortlich. Ich sehe in der Öffentlichkeit keine Menschen, die in öffentlichen Innenräumen keine Masken tragen. Ich sehe auch keine Menschen die sich offensiv gegen offizielle Verordnungen stellen und sich somit so unkorrekt verhalten würden, dass man die Polizei rufen müsste. Es wird aber von den Impfskeptikern gerne so getan als würden sich Geimpfte in einer trügerischen Sicherheit wiegen und dabei ein Leben führen wie vor Corona. Da werden Stadion- oder Discobesuche so erzählt, als wäre dies mit einem vorsätzlichen Massenmord gleichzusetzen. Auch werden die Zahlen bei Impfdurchbrüchen so verzerrt dargestellt, indem sowohl Vorerkrankungen und Alter derer die trotz Impfung erkrankt sind, geflissentlich verschwiegen werden. Aber gerade in dieser Information liegt die relevante Information bzgl. der WIrkung der Impfung!

Was ich hingegen aber von Beginn an gesehen habe – schon bevor ein Impfstoff verfügbar war – dass Impfgegner und Querdenker auf ihren Demos in ganz Deutschland glaubten ihrer vermeintlichen Freiheit Ausdruck verleihen zu müssen um Stärke zu zeigen. So haben sie sich in großen Teilen, vorsätzlich ohne Masken zu tragen, zu großen Menschenmassen zusammengefunden und selbst nach Aufforderung der Polizei ihre Masken nicht angelegt. Es ist die Gruppe der Ungeimpften die aktuell auch (noch) alle Freiheiten genießen kann und trotzdem am lautesten schreit, dass die Demokratie in Gefahr wäre. Dass sie es sind, die mit ihrem irrationalen Drang nach Freiheit das Land zunehmend von der Demokratie entfernen, wird ihnen dabei nicht bewusst.

 

Ich habe mich impfen lassen und trage stets eine Maske wo ich es muss – egal ob ich das möchte oder nicht. Ich sehe in der aktuellen Situation es auch als gerechtfertigt, dass ich als Geimpfter in bestimmten Situationen einen Selbsttest machen muss. Was ich aber keinesfalls akzeptieren kann ist, dass mir Menschen, die sich partout nicht impfen lassen wollen, ein schlechtes Gewissen machen wollen, ganz so, als wären wir Geimpften Schuld an der aktuellen Entwicklung der 4. Welle, und die Impfgegner würden hingegen den gerechten Kampf, für die vom Staat Verblendenten, mit führen. Das ist nicht nur eine Verdrehung der Tatsachen, sondern es ist ein grandios unsoziales Verhalten, rein aus dem Egoismus der Impfgegner heraus.

 

Ich lese aktuell auch viel die Kommentarspalten der gängigen Nachrichten-Websites und dort melden sich zunehmend nur noch die Impfskeptiker zu Wort. Die Art und Weise wie diese Leute argumentieren wird auch immer irrationaler und sogar aggressiver und verdängt eine breit geführte Diskussion fast vollständig. Da werden Falschinformationen bezüglich der Wirksamkeit der Impfstoffe kolportiert, die so einfach nicht stimmen. Wie ich in meinem vorigen Artikel erwähnt habe, sehe ich es immernoch so, dass Politik und Medien den kollossalen Fehler gemacht haben, die Impfskeptiker aus der Gesellschaft gedrängt zu haben. Dabei bleibe ich auch. Das bedeutet aber nicht, dass ich der Meinung bin, dass aus dieser Personengruppe heraus Anschuldigungen in Richtung der Geimpften und dem Großteil der Gesellschaft gerechtfertigt sind, oder gar falsche Behauptungen bzgl. der wissenschaftlichen Datenlage verbreitet werden dürfen – und das nur um dem eigenen Standpunkt mehr Nachdruck zu verleihen. Da habe ich offensichtlich ein anderes Demokratieverständnis. Ich bin daher in hohem Maße GEGEN einen neuen Lockdown für alle, nur um den absurden Freiheitsvorstellungen der Impfskeptiker zu entsprechen. Ich bin für eine generelle Impfpflicht um auf diese Weise zeitnah in der gesamten Bevölkerung eine Grundimmunisierung erlangen. Wer glaubt, dass diese Maßnahme zu absolut oder zu unumkehrbar wäre, dem lege ich das Beispiel der Pockenimpfung nahe: hier kann man nämlich sehen, dass man diese zeitlich begrenzen kann, damit diese zu einem Stichtag auch wieder ausläuft. Immerhin wurde damals die Impfpflicht für die Pockenimpfung auf 100 Jahre festgeschrieben. Solange muss es bei Corona ja nicht sein. Es könnte sinnvoll sein die generelle Impfpflicht lediglich für 2-3 Jahre festzuschreiben. Dann gäbe das den Impfgegnern eine Perspektive wie lange die Impfpflicht bestehen bleiben würde.

 

Wogegen ich aber strikt bin, ist die Tatsache, dass die Menschen in unserer Gesellschaft, die sich ihrer gesellschaftlichen Verantwortung gestellt haben plötzlich zu Tätern erklärt werden, die für die Pandemie der Ungeimpften verantwortlich wären. Wer dies propagiert, der ist ein Populist und spaltet das Land. Ich sage es deutlich: ich habe mich impfen lassen, ich habe meinen Termin für die Boosterimpfung und habe absolut kein schlechtes Gewissen den Ungeimpten gegenüber, wenn ich mir exakt die Freiheit nehme die mir der Gesetzgeber gibt.

 

Liebe Impfskeptiker, werdet erwachsen und kneift die Arschbacken zusammen! Dann bekommt ihr den exakt gleichen Schutz wie die Geimpften.

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