Ein Land voller Angsthasen: Gut gemacht Herr Lauterbach!

Heute war ich nach dem Fall der Maskenpflicht zu ersten Mal nach zwei Jahren ohne Maske unterwegs und bin schnurstracks zum Mittagessen in eine öffentliche Kantine gegangen. Das Erlebte war, ehrlich gesagt, ziemlich ernüchternd.

 

Mir war natürlich klar, dass es nicht von heute auf morgen allen leicht fallen würde, die Maske wieder wegzulassen. Um bei der Wahrheit zu bleiben, auch ich hatte tatsächlich ein mulmiges Gefühl als ich zum Tresen lief um mir mein Essen zu holen. Ich habe insgeheim sogar damit gerechnet, dass man mich dort höflich bitten würde, aus Rücksicht eine Maske aufzusetzen. Aber glücklicherweise waren die Köche hinterm Tresen sehr freundlich und haben uns lieber ihre Tagesgerichte erklärt und mit guter Laune das Essen serviert. Erst als wir saßen und es dann wirklich 12 Uhr schlug kamen die Menschenmassen herein geströmt. Und das was ich da sah, war doch krass: nicht mal 5% der Gäste kamen ohne Maske herein. Noch unverständlicher, alle trugen sogar eine FFP2 Maske - obwohl jetzt bei aller Freiwilligkeit OP- oder Communitymasken ausreichen würden. Was mich aber tatsächlich geschockt hatte war, wie wenig Arsch so mancher Bürger doch in der Hose hat. So kamen ein paar Zeitgenossen zur Türe herein, die erst keine Maske trugen, und dann nach einem Blick in die Runde reumütig ihre Maske aufgesetzt hatten. Was passiert hier? Haben wirklich alle Angst davor sich mit Corona zu infizieren oder haben alle nur Angst der Erste zu sein und dann mit Kommentaren konfrontiert zu werden? Das wäre im Prinzip der Gipfel der Feigheit!

 

Ich habe genüßlich zu Ende gegessen und permantent über diese Situation nachgedacht. Der Schluss zu dem ich kam ist, dass die Deutschen in jeder Hinsicht ein Volk von Angsthasen sind. Das ist nicht nur an der Maske sichtbar, sondern zieht sich durch alle Aspekte unserer Gesellschaft – auch im Umgang mit Putin, den Taliban, Erdogan oder auch Victor Orban. Wir werden von unserer eigenen Angst zerfressen und nehmen immer den Weg bei dem wir am Wenigsten anecken, ganz egal ob er dem entspricht, was wir uns im Herzen wirklich wünschen. Um einer Konfrontation aus dem Wege zu gehen verbiegen wir Feiglinge uns bis zu Unkenntlichkeit. Für mich hatte sich der Besuch in der Kantine angefühlt wie ein Besuch im berühmten Gallischen Dorf. Getrieben von einer rational kaum erklärbaren Angst tragen alle Bürger Masken, genau wie die Gallier den Schild über dem Kopf. Wir stehen in der Schlange an und fühlen uns von der Maske geschützt, nur um sie im Sitzen dann abzunehmen um die eigenen Aersoloe im gleichen Raum hinauszuprusten. Das war schon vor einem Jahr absurd anzusehen, leider war es zum damaligen Zeitpunkt unumgänglich, weil es Pflicht war. Dass wir es aktuell so weiterpraktizieren zeigt, dass der Bürger sich und sein Umfeld nicht reflektiert.

 

Nach neuster Sachlage zeigt sich auch immer öfter, dass Karl Lauterbach – einer der Verfechter dieser Maßnahmen der ersten Stunde – nicht nur seit geraumer Zeit Prognosen abgibt, die zwar jeden Drehbuchschreiber inspirieren mögen, sich im Nachhinein aber als nicht zutreffend erweisen. Gerade aktuell liegt er in seiner Interpretation, der von ihm zitierten Studien, fachlich falsch. Dies werfen ihm aktuell sogar renommierte Wissenschaftler vor. Selbst ihnen wird aktuell offensichtlich, dass unser Gesundheitsminister anscheinend nicht die Kompetenz hat, diese Studien fachlich korrekt einzuordnen. Seine Schlussfolgerungen sind schlichtweg falsch.

 

In einer aktuellen Studie wurde ausgewertet wie sich die dreifache Impfung, im Vergleich zu einer 4. Impfung mit einem Omikron-Impfstoff und Menschen welche die Dreifachimpfung in Verbiundung mit einer Infektion erhalten haben verhält. Lauterbachs Ausführungen hierzu irritieren einen Großteil der Experten und seine Rückschlüsse kann keiner nachvollziehen, da sich diese auf "Fakten" stützen, die von Lauterbach zwar "zitiert" werden, in der Studie aber gar nicht vorkommen. Weshalb für alle klar wird, dass er die Studie entweder nicht verstanden hat, oder bewusst die Fakten verdreht. Ich vermag nicht zu beurteilen was von beidem zutrifft, aber keine der beiden Möglichkeiten rechtfertigt, dass dieser Mann Deutschland mit seiner Paranoia im Würgegriff hält. Seine irrationale Angst vor Omikron versucht er mit dieser Studie zu untermauern in dem er das Ergbnis der Studie ins Gegenteil interpretiert. Klar ist, dass das gesundheitliche Risiko bei einer Infektion mit Omikron nicht vergleichbar ist mit dem der Delta-Variante. Im Gegenteil: die Studie verrät, dass eine Infektion mit Omikron den besseren Immunschutz bietet, als ein auf Omikron optimierter Impfstoff. Somit ist das gesundheitliche Risiko sogar geringer, als die immunisierende Wirkung durch die Infektion mit Omikron. Sollte es also einen Moment im Verlauf der Pandemie geben, in dem eine Durchseuchung ein realistisches Szenario für eine flächendeckende Immunisierung als Weg in die Endemie ist, dann wäre das genau jetzt. Aber genau da steht uns die Dauerbeschallung der Herrn L. wieder einmal massiv im Wege.

 

Was mich dabei ärgert, ist, dass die Menschen diesem Mann jahrelang hinterhergelaufen sind ohne zu erkennen, dass dies nie gerechtfertigt war. Die massive Folge davon ist aber, dass wir Deutschen uns jetzt so nachhaltig verändert haben, dass wir es offensichtlich als "befremdlich" empfinden die Gesichter unserer Mitmenschen zu sehen, obwohl wir es vor 2020 stets als befremdlich empfanden Bilder aus China zu sehen wo Menschen mit Masken auf den Straßen von Shanghai oder Hongkong unterwegs waren. Wir empfanden das als drohnenhaft und entmenschlicht, und erkennen nicht, dass wir jetzt genauso drohnenhaft sind. Deutschland muss erkennen, dass das was wir seit zwei Jahren herbeigesehnt haben jetzt da ist – auch wenn es mancher gar nicht glauben mag. Auch wenn Sirenen wie Lauterbach und Dahmen uns einreden wollen, die Gefahr wäre immernoch hoch, so mache man sich bitte bewusst, dass es zu keiner Zeit ein Leben ohne Risiken gab. Das Leben war immer gefährlich und wird es immer sein.

 

Aber wir leben halt nur einmal. Und vieles was wir durch die Pandemie verlieren, können wir nicht mehr nachholen...

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